Veröffentlicht am: 01.11.2020 um 14:26 Uhr:
Gesundheit: Jede Minute zählt
» Auch als junger Erwachsener kann man bereits viel für seine Herzgesundheit im Alter tun. Regelmäßig praktizierter Ausdauersport senkt auch noch Jahrzehnte später das Risiko für kardiovaskulär bedingte Erkrankungen und Todesfälle. Dies ergab eine amerikanische Langzeitstudie, die als Gemeinschaftsprojekt in den 80er-Jahren in Birmingham (Alabama), Chicago, Minneapolis und Oakland gestartet wurde und deren Ergebnisse vor einiger Zeit im „JAMA Internal Medicine Journal“ veröffentlicht wurden.
Zu Beginn der Studie wurden die 18 bis 30 Jahre alten Probanden einem Laufband-Test unterzogen. 27 Jahre später zeigte sich nach Auswertung aller Daten: Mit jeder Minute, die die Teilnehmer zu Studienbeginn länger auf dem Laufband laufen konnten, sank ihre Wahrscheinlichkeit, im Verlauf der Studie zu sterben, um 15 Prozent, und auch das Risiko, eine Herzerkrankung zu entwickeln, ging um 12 Prozent zurück.
Dies bedeutet im Umkehrschluss zwar sicher nicht, dass ewig lebt, wer beim Laufbandtest sieben Minuten länger durchhält. Aber neu ist auf Fall die Erkenntnis, dass die aerobe Ausdauer auch bei jungen Menschen, die im Allgemeinen noch keine Herzerkrankungen haben, schon einen wesentlichen Einfluss auf die Lebenserwartung hat – und nicht erst bei Menschen mittleren Alters, wie bisher angenommen. Dies wir noch dadurch untermauert, dass bei der zitierten Studie der Eingangstest nach sieben Jahren wiederholt wurde. Am Studienende, als 20 Jahre später, zeigte sich, dass eine Verschlechterung der Fitness der Probanden in den ersten sieben Jahren wiederum ein höheres Sterberisiko und ein größeres Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen zur Folge hatte.
Noch nicht ganz klar ist allerdings, auf welche Weise Ausdauersport das Herz schützt. Denn ein Zusammenhang zwischen dem Fitnesszugstand und der Verkalkung der Herzkranzgefäße war aus den Daten nicht abzulesen. Es darf also weiter geforscht werden. «
Quelle: Runner's World 4/2016