Veröffentlicht am: 01.05.2021 um 16:53 Uhr:
Wissen: Warum gilt der Eichelhäher als besonders schlau?
» Sie sind die Eichhörnchen der Lüfte - nur weniger vergesslich. Bis zu zehn, elf Stunden täglich sammeln Eichelhäher die protein- und kohlenhydratreichen Früchte der Eichen. Dabei können sie bis zu zehn Stück gleichzeitig in ihrem Schlund transportieren - und eine elfte im Schnabel. Gut 3000 bis 5000 Eicheln, also etwa 15 bsi 25 Kilogramm, kommen so in einer Saison zusammen. Ebenso gern fressen die Vögel Bucheckern oder Haselnüsse.
Was ihr bunt schillerndes Gefieder nicht vermuten lässt: Eichelhäher gehören zu den Rabenvögeln. Mit Rabe und Elster haben sie die sprichwörtliche Intelligenz gemeinsam. Anders als Eichhörnchen, die eher nach der Methode "Versuch und Irrtum" an ihre Vorräte herankommen, können sich Eichelhäher Tausende Verstecke merken. In ihrer "Freizeit" imitieren sie andere Vögel - von Buntspecht und Graureiher über Waldkauz bis zu Habicht - und verwirren so ihre Feinde. Manch ein Eichelhäher hat auch Babygeschrei, Miauen oder Weckerklingeln im Repertoire.
Ganz schön schlau ist auch die Extravaganz, die sich der Eichelhäher mit den Staren teilt: ER setzt sich aufgeplustert auf Ameisenhügel und genießt es, von ihnen mit Säure bespritzt zu werden. Dieses "Einemsen" vertreibt Parasiten. «
Quelle: Thomas Röbke in der HÖRZU vom 18. September 2020