Veröffentlicht am: 09.10.2023 um 22:13 Uhr:

Wissen: Warum sind Kakteen ein begehrtes Diebesgut?

Schwarzhändler erzielen horrende Summen für Pflanzen, die eigentlich unter Schutz stehen...

» Die "Cactus Cops" des Saguaro National Park in Arizona geben ihr Bestes - doch das Gebiet, das sie kontrollieren sollen, ist zu groß. Die Kaktuspolizisten können nicht verhindern, dass etliche der bis zu 16 Meter hohen vielarmigen Saguaro-Kakteen, die seit 1933 unter Schutz stehen, ausgegraben und geschmuggelt werden. Zehntausende sind es pro Jahr. Stattliche Kakteen erzielen auf dem Schwarzmarkt vierstellige Beträge.

Wer mit Kakteen angeben will, kann nicht einfach ins nächste Gartencenter fahren. Die Zucht gestaltet sich schwierig und langwierig, denn die Pflanzen wachsen langsam: Etwa 75 Jahre dauert es, bis ein Saguaro seine berühmten Arme ausbildet. Auch in Mittel- und Südamerika werden seltene Kakteen in der Wildnis geklaut. Mit jedem ausgegrabenen Exemplar wird die Lebensgemeinschaft zerstört, die sich darauf und rundum angesiedelt hat. Neben Insekten zählen dazu etwa Fledermäuse, Eidechsen, Schildkröten, Kojoten, Kolibris.

Arizonas Saguaros sind mittlerweile mit Mikrochips versehen, anhand deren Daten die Polizei den Weg gestohlener Exemplare nachverfolgen kann. Laut der Weltnaturschutzorganisation IUCN ist fast jede dritte Kaktusart vom Aussterben bedroht.

Kaktusdiebstahl ist auch in Deutschland längst kein exotisches Problem mehr: So stellte die Polizei im Mai 2020 einen Mann, der Magdeburgs Botanischen Garten mit zwei Tüten verlassen wollte - prall gefüllt mit abgeschnittenen Kakteen und einer Säge. «


Quelle: Thomas Röbke in der HÖRZU vom 25. Juni 2021

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