Veröffentlicht am: 04.08.2023 um 09:21 Uhr:

Wissen: Warum gilt Grasse als Welthauptstadt des Parüms?

Die Heimat der feinsten Düfte liegt im Hinterland der Côte d’Azur

» Nördlich von Cannes, in sonnenverwöhntem Hügelland, gedeihen Lavendel, Myrte, Rosen, Orangen, Mimosen und Jasmin. Die Parfümeure der Kleinstadt Grasseim französischen Departement Alpes-Maritimes verarbeiten deren Blüten zu Düften für Luxusmarken wie Chanel, Dior oder Rochas. Daneben existieren Traditionshäuser wie Galimard oder Molinard sowie Fabriken, die Parfümproduzenten in aller Welt mit Duftstoffen beliefern. Die 70 Unternehmen dieser Branche beschäftigen rund 5000 Mitarbeiter.

Im Mittelalter war Grasse vor allem eine Gerberstadt. Um das Jahr 1600 herum kam der Gerber Galimard auf die Idee, Lederhandschuhe zu parfümieren. So schuf er eine Mode, die man auch am Hof Ludwigs XIII. schätzte: Im Jahr 1614 wurde die Zunft der „Handschuhmacher und Parfümeure“ offiziell anerkannt. Da das Parfümhandwerk lukrativer war als die Handschuhproduktion, setzte es sich durch. Heute werden Duftpflanzen zwar weiterhin in der Gegend kultiviert, etliche Rohstoffe stammen allerdings aus Ländern, in denen der Anbau preiswerter ist.

Die Touristen kommen trotzdem gern in die Stadt, die Schauplatz des Romans „Das Parfum“ von Patrick Süskind ist. Sie schlendern durch die idyllischen Gassen, genießen die Ausblicke auf die Cöte d’Azur, besuchen das örtliche Parfümmuseum oder kreieren in Workshops ihre eigenen Düfte. «


Quelle: Nele-Marie Brüdgam in der HÖRZU vom 1. Oktober 2021

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