Veröffentlicht am: 10.04.2024 um 11:11 Uhr:
Wissen: Warum halten Mausmakis mehrmals im Jahr Winterschlaf?
» Klein, aber oho! Von Kopf bis Rumpf messen Mausmakis nur zwischen neun und 15 Zentimetern - ihr Schwanz ist dafür ungefähr ebenso lang. Mit ihren 25 Arten gehören die Winzlinge zur Gruppe der Lemuren. Sie kommen nur auf Madagaskar vor und stellen die kleinsten Vertreter in der Gattung der Primaten dar. Mausmakis leben auf Bäumen und ernähren sich unter anderem von Früchten und kleinen Insekten.
Doch in den trockenen Wintermonaten von Juni bis Oktober kann es mit dem Nahrungsnachschub schon mal eng werden, zudem sinkt die Lufttemperatur nachts auf fünf bis zehn Grad. Trotzdem müssen die 30 bis 100 Gramm leichten Tiere ihre Körpertemperatur bei 37 Grad halten. Während der feuchten Monate legen sich Mausmakis darum einen Fettvorrat im Schwanz an, der ihnen ein wenig Winterschlaf ermöglicht. Vor allem die Weibchen scheinen davon Gebrauch zu machen. Mehr als zwei Wochen am Stück sind damit jedoch nicht drin. Darum haben Mausmakis noch ein zweites Energiesparprogramm entwickelt, gewissermaßen einen „Winterschlaflight“. Sie verfallen bei Bedarf in einen völligen Starrezustand, Torpor genannt. Erst im Laufe des Tages kommen die nachtaktiven Tiere durch die ansteigende Hitze wieder auf „Betriebstemperatur“. Naturforscher schätzen, dass Mausmakis dadurch 25 bis 40 Prozent ihres Ruheumsatzes an Energie einsparen können. Ihren Torpor-Trick wenden sie bei Kälte genauso an wie bei Nahrungs- oder Wassermangel. Das funktioniert sogar ganzjährig. «
Quelle: Thomas Röbke in der HÖRZU vom 24. September 2021