Veröffentlicht am: 18.11.2021 um 11:30 Uhr:
Köln: Zehn Jahre Provisorium
» Köln (kg). Im August 2014 wurde mit dem Bau der Station für Rettungshubschrauber auf der Hochdeponie „Kalkberg“ begonnen, im Frühjahr 2015 sackten, die Gebäude ab. Der Baustopp erfolgte Mitte Dezember 2015. Mitte September teilte die Feuerwehr auf Anfrage der Rats-FDP mit, dass bisher 10,1 von 13,3 Millionen Euro der kalkulierten Gesamtkosten zur Errichtung der Station bezahlt wurden. Für die Stabilisierung des Kalkbergs - völlig unabhängig davon, ob die Station je fertiggestellt wird und in Betrieb geht - wurden 17,2 Millionen Euro aufgewendet. Dazu kommen, Stand Mitte September, rund 2,6 Millionen Euro Unterhaltskosten seit dem Baustopp. Außerdem entstehen weiter fortlaufende Stillstandskosten wie Bewachung, Einhüllung und Setzungsüberwachung: in den kommenden zehn Jahren mindestens 3 Millionen Euro. Pflege und Unterhaltung von Grundstück (Kalkberg) und Station sind darin nicht enthalten. An der Bezifferung dieser Gelder werde noch gearbeitet, so die Feuerwehr. Außerdem stehen jene Kosten aus, wenn die Gebäude und der Berg stillgelegt werden. Falls die Station fertiggestellt werden sollte, schätzt man dies - Stand 2019 - auf 3 Millionen Euro.
Der Rettungsdienst der Feuerwehr bezieht sich weiterhin auf ein Rechtsgutachten. Demnach könnten bis zur Einrichtung einer Station für Rettungshubschrauber auf dem Gelände des Flughafen Köln/Bonn etwa zehn Jahre vergehen. Grundsätzlich sei der Weg dorthin sehr komplex, und eine Aussage, ob dort eine Station auch in Betrieb genommen werde, könne nicht getroffen werden. Das Gutachten, erwähnt außer dem Airport zwei weitere, nicht namentlich benannte Standorte. Damit bleiben, um die Luftrettung der Stadt sicherzustellen, die Übergangslösungen auf dem Gelände des Flughafens für den Intensivtransporthubschrauber „Christoph Rheinland“ und den Rettungshubschrauber „Christoph 3°. Auf mehr als 4,2 Millionen Euro schätzt die Feuerwehr die Kosten dort in den nächsten zehn Jahren. Nur für die Gebäude. Betriebskosten sind darin nicht enthalten. Auch nicht die Kosten für die Erneuerung der Containeranlage von „Christoph Rheinland“. Es heißt, dass auch die Anlage von „Christoph 3“ vollständig erneuert werden müsse. «
Quelle: Kölner Wochenspiegel vom 22./23. Oktober 2021